Startrails fotografieren

Startrails – oder auch Sternstrichspuraufnahmen genannt – entstehen durch eine lange Belichtung des Sternenhimmels mit einer feststehenden Kamera. Die scheinbare Bewegung der Sterne, die für die Strichspuren verantwortlich ist, resultiert dabei aus der Erdrotation. Anders als bei Deep Sky Aufnahmen, wo es um eine exakte Nachführung und somit die runde Abbildung der Sterne bei langen Belichtungszeiten geht, sind Strichspuren hier durchaus beabsichtigt.

Je nach Himmelsrichtung kannst Du damit beispielsweise künstlerische Kreise um den Himmelspol (Polarstern auf der Nordhalbkugel) erzeugen und diesen mit einem ansprechenden Vordergrundmotiv kombinieren.

Startrails kannst Du prinzipiell überall aufnehmen, wo Du einen freien Blick auf den Sternenhimmel hast. Interessant werden solche Aufnahmen jedoch erst durch die richtigen Vordergrundmotive. Mit ein bisschen Planung kannst Du beispielsweise den Mittelpunkt eines Startrails (Polarstern) an einem Objekt im Vordergrund ausrichten, z.B. einer Windmühle, einem Kirchturm oder einer Bergspitze. Ebenfalls sehr schön sind Startrails, die sich im Wasser spiegeln. Dies ist jedoch durchaus nicht so leicht, da es hierzu einen See o.ä. braucht, der über einen längeren Zeitraum komplett ruhig ist um so ein perfektes Abbild der Sterne zu liefern, so dass am Ende auch die Sternspuren im Wasser zu erkennen sind.

Wie Du an den Beispielen in der Bildergalerie sehen kannst, lassen sich Startrails sowohl bei Neumond als auch bei Vollmond aufnehmen. Je dunkler der Himmel jedoch ist, desto leuchtender erscheinen die Sternstrichspuren auf dem fertigen Bild. Es ist also Geschmackssache, ob Du den Startrail in der Vordergrund stellen, oder auch die Landschaft durch das Mondlicht hervorbringen möchtest. Es sollte aber zumindest so dunkel und klar am Himmel sein, dass Du die Sterne mit bloßem Auge gut erkennen kannst.

In meinem Buch zeige ich Dir anhand eines ausrührlichen Planungsbeispiels, wie der Startrail im Mondlicht über der Sella in den Dolomiten entstanden ist. Du erfährst dabei natürlich auch, wie lange ich jedes einzelne Bild belichtet und wieviele Aufnahmen ich für das Endergebnis benötigt habe.

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