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Stacking von Astro-Landschaftsaufnahmen: Starry Landscape Stacker vs. Sequator

Vor einiger Zeit hatte ich bereits über den “Starry Landscape Stacker” berichtet – eine Mac-App, die das einfache Stacken von Astro-Landschaftsaufnahmen ermöglicht (siehe diesen Blogbeitrag). Damals war ich wirklich angetan von diesem Tool und bin es auch heute noch. Der Nachteil war und ist jedoch, dass es wie so viele Tools nicht für alle Plattformen verfügbar ist. Für alle Windows-Nutzer gibt es jedoch eine sehr gute und zudem kostenfreie Alternative: Sequator. Wie gut sich dieses Tool im Vergleich schlägt und was solche Programme überhaupt leisten können, erfährst Du in diesem Blogartikel.

Mein Camper auf der Staumauer der Okertalsperre

Ich war mal wieder unterwegs mit dem Camper… Dieses Mal an der Okertalsperre im Harz. Aus fotografischer Sicht gab es hier zwar nicht den schönsten Vordergrund, aber ich hatte von der Staumauer aus ohne viel Aufwand einen wunderbar freien Blick auf das Milchstraßenzentrum in Richtung Süden / Südwesten. Noch dazu spielte das Wetter glücklicherweise mit. Also eine ideale Gelegenheit, mein neu (gebraucht) erworbenes Samyang 50 mm f/1.4* mal auszuprobieren.

Warum überhaupt Stacking von Astro-Landschaftsaufnahmen?

Bildrauschen ist eine der größten Herausforderungen und Ärgernisse in der Astrofotografie. Zwar bieten die heutigen Kamerasensoren im Vergleich zu vor ein paar Jahren oftmals schon ein durchaus akzeptables Rauschverhalten, aber man ist ja immer versucht, noch etwas mehr herauszuholen.

Neben dem Rauschen ist auch die Belichtungszeit eine Limitation, die den Astrofotografen das Leben schwer macht. Führt man die Aufnahme nicht nach, ergibt sich durch die Erdrotation eine begrenzte Anzahl an Sekunden, die ein Bild belichtet werden kann, ohne dass die Sterne zu Strichen werden. In meinem Fall liegt diese bei 50 mm Brennweite an einer Vollformatkamera nur noch bei unter 8 Sekunden – was in der Nacht nicht mehr wirklich viel ist!

Somit ist man meist gezwungen, die ISO-Zahl auf 3200, 6400 oder noch mehr hochzudrehen, um halbwegs gut belichtete Aufnahmen zu erhalten. In der anschließenden Bearbeitung der Bilder fällt dann aber schnell auf, dass trotz rauscharmem Vollformatsensor doch ein nicht unerhebliches Bildrauschen zu sehen ist.

Das Bildrauschen macht sich bei ISO 6400 schon recht stark bemerkbar (100% Bildausschnitt)

Um dem entgegenzuwirken kann man nun entweder eine Nachführung einsetzen um länger belichten zu können – was hier nicht Thema sein soll – oder aber einfach mehrere Aufnahmen des selben Motivs mit gleichen Aufnahmeparametern machen und diese später stacken. Eine entsprechende Software führt dabei die einzelnen Bilder so zusammen, dass die Sterne – die ja auf jedem Bild auf Grund der Erdrotation eine leicht andere Position haben – genau übereinander liegen. Dies kennst Du vielleicht schon aus dem Deep Sky Stacking – also Astroaufnahmen ohne Landschaftselementen. Das Besondere beim Astro-Landschaftsstacking ist allerdings, dass der Vordergrund – der ja auf jedem Bild an exakt der gleichen Stelle ist – separat behandelt wird und somit im Ergebnis wieder ein korrektes Bild aus Landschaft und Himmel entsteht. Und dieses Bild weist ein sehr viel geringeres Rauschverhalten auf als das entsprechende Einzelbild!

Durch das Stacking von mehreren Einzelbildern (hier 65) geht das Rauschen merklich zurück (100% Bildausschnitt)

Astro-Landschaftsstacking Tools

Recht große Popularität hat in diesem Bereich der “Starry Landscape Stacker” für den Mac erlangt, den auch ich vor ca. 1 Jahr getestet und hier im Blog darüber berichtet habe. Dieses Tool hat mich durch seine einfache Bedienung und die Ergebnisse wirklich beeindruckt. Häufig wurde ich daraufhin gefragt, ob es sowas nicht auch für Windows gibt. Gehört hatte ich damals schon vom “Sequator“, allerdings waren meine ersten Ergebnisse damit nicht sehr erfolgversprechend (oder ich habe mich zu doof angestellt), und so habe ich dieses Tool erstmal wieder beiseite gelegt.   Jetzt hat es mich dann allerdings doch wieder gejuckt und ich habe einen zweiten Versuch gestartet… wäre ja schade, wenn ein gutes Tool, was zudem noch kostenfrei ist, ungenutzt bleiben würde.

Und siehe da, dieses Mal klappte es wirklich besser mit dem Sequator und auch diese Ergebnisse überzeugten mich! Also, warum nicht beide Tools einfach mal gegeneinander antreten lassen? Dazu sollten meine Milchstraßen-Aufnahmen von der Okertalsperre herhalten, die ich mit meiner astromodifizierten Canon 6Da sowie dem 50 mm Samyang-Objektiv bei Blende f/2 und ISO 6400 aufgenommen habe. Die Belichtungszeit betrug jeweils 6 Sekunden, wobei ich insgesamt 65 Fotos innerhalb von ca. 10 Minuten machte.

Vorweg sei dazu gesagt, dass der Vordergrund (Wald) bei diesen kurzen Belichtungszeiten hoffnungslos unterbelichtet ist. Durch das Stacking lässt sich dabei zwar das Rauschen reduzieren, für einen qualitativ besseren Vordergrund hätte ich jedoch komplett andere Aufnahmen nur für diesen Teil des Bildes machen müssen – z.B. in der Dämmerung oder mit wesentlich längeren Belichtungszeiten. Diesem Thema werde ich mich ein andermal widmen, heute soll es erst einmal um die generelle Performance der beiden Tools gehen.

Starry Landscape Stacker vs. Sequator

Um zu sehen, welche Auswirkung die Anzahl der Bilder auf das finale Ergebnis hat, habe ich drei Tests gemacht: 5 Bilder, 25 Bilder und 65 Bilder. Diese habe ich jeweils im Starry Landscape Stacker (SLS) auf dem Mac und in Sequator auf dem Windows-PC gestackt. Beim SLS bin ich dabei im Wesentlichen so vorgegangen, wie ich es bereits damals im Blogartikel beschrieben habe.

Neu hinzugekommen ist, dass man sich vor dem Speichern einen Stacking-Algoritmus auswählen kann. Ich habe mich in diesem Fall für ein Median Stacking entschieden. Als Ergebnis habe ich dann einmal das Gesamtbild und einmal nur den Bereich des Himmels abgespeichert – sehr praktisch wenn man später den Vordergrund und Himmelshintergrund separat bearbeiten möchte! Dazu setzt Du einfach den Haken über dem Speichern-Button.

Klasse finde ich nach wie vor, dass man beim Starry Landscape Stacker sehr genau die Horizontlinie abgrenzen kann, indem man in der 100% Ansicht den Bereich des Himmels markiert. Dazu nutze ich immer noch sehr gern mein iPad Pro in Kombination mit dem Stift und der App “Astropad”. Falls Du auch ein iPad Pro hast und Dich interessiert, wie Du dieses als Grafiktablett nutzen kannst, schau doch mal hier im Blogartikel vorbei…

Die Stacking-Ergebnisse waren wie schon vor einem Jahr recht beeindruckend was die Rauschreduzierung angeht. Man sieht auf jeden Fall einen deutlichen Unterschied zwischen der Einzelaufnahme und den gestackten Bildern, wobei schon 5 Bilder eine Verbesserung darstellen. Bei 25 oder gar 65 Bildern ist das Rauschen dann aber schon fast komplett eliminiert.

Starry Landscape Stacker: Vergleich der Ergebnisse mit unterschiedlicher Anzahl Einzelbilder (100% Bildausschnitte)

Die gleiche “Testreihe” habe ich anschließend mit dem Sequator durchgeführt, wobei die Oberfläche ähnlich intuitiv ist wie die des SLS.

Oberfläche des Sequators

Die einzelnen Punkte auf der linken Seite führen einen ein Stückweit durch den Workflow. Dabei definierst Du zunächst ein “Base image”, welches einfach ein Einzelbild aus der Serie ist – idealerweise eins aus der Mitte. Als nächstes brauchst Du zwingend die “Star images”, also die anderen Aufnahmen (auch Lights im Deep Sky Stacking genannt). Optional kannst Du noch “Noise images” (analog Darks im Deep Sky Stacking) und “Vignetting images” (analog Flats im Deep Sky Stacking) definieren – was ich in diesem Fall nicht getan habe. Zwingend definiert werden muss jedoch der “Output”, also das Ergebnisbild.

Im unteren Bereich werden dann die Einstellungen für das Stacking vorgenommen. Zunächst ist es dabei wichtig, bei der “Composition” die Option “Align stars” zu wählen, um ein exaktes Übereinanderlegen der Sterne zu erreichen. Gleichzeitig musst Du die Option “Freeze ground” aktivieren, damit der Vordergrund nicht mit dem Sternenhimmel zusammen verschoben wird. Wichtig ist dabei, im nächsten Punkt “Sky region” die “Irregular mask” zu wählen, um dem Programm den Bereich des Himmels vorzugeben. Dazu markierst Du – ähnlich wie beim SLS – den Bereich des Himmels mit dem Pinsel (Mauszeiger). Durch Scrollen kannst Du dabei die Pinselgröße verändern und mit gedrückter rechter Maustaste wieder Bereiche des Himmels entfernen, falls Du Dich mal vermalt hast. Was ich leider nicht herausgefunden habe ist, ob und wie man die Ansicht für diese Aktion vergrößern kann. Ohne eine Vergrößerung und mit einer verhältnismäßig groben Pinselgröße lässt sich hier nicht wirklich präzise arbeiten, was aber zumindest in meinem Beispiel kein großes Problem darstellte. Als letzte Option habe ich noch “Auto brightness” aktiviert, was in meinem Fall zu einem etwas helleren Gesamtergebnis geführt hat.

Und auch diese Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen!

Sequator: Vergleich der Ergebnisse mit unterschiedlicher Anzahl Einzelbilder (100% Bildausschnitte)

Mit der Horizontlinie, bzw. dem Trennen von Himmel und Erde, sind beide Tools in meinem Beispiel gut umgegangen, auch wenn die Markierung des Himmels in Sequator nur sehr grob zu realisieren war.

Ergebnisbild

Begeistert von den Stacking-Ergebnissen habe ich das fertige Bild (ich habe mich für das des Sequators entschieden) natürlich noch bearbeiten müssen, was ich primär in Photoshop und Lightroom gemacht habe. Und ich denke, das Endergebnis kann sich durchaus sehen lassen und zeigt, wie wunderschön das Milchstraßenzentrum auch hier bei uns in Deutschland abzulichten ist.

Vergleich des unbearbeiteten Einzelbildes mit dem bearbeiteten Stack (65 Bilder) aus Sequator

Ach ja, kurz vor der Abfahrt konnte ich es nicht lassen, auch mit dem 24 mm noch ein paar Aufnahmen zu machen. Dann kam nämlich der hell strahlende Mars hinter den Bäumen hervor. Er strahlt auf Grund seiner Erdnähe derzeit sogar heller als Jupiter und ist somit am Nachthimmel nicht zu übersehen!

Der Starry Landscape Stacker ist so nett, die Metadaten des Bildes direkt anzupassen. Als Bildtitel wurde hier Folgendes automatisch eingetragen: “Made from 17 light frames (captured with a Canon camera) by Starry Landscape Stacker 1.5.0.”

Stacking für einfaches Equipment

Nun hat sicherlich nicht jeder ein lichtstarkes Objektiv und / oder eine rauscharme Vollformatkamera. Daher war es mir auch wichtig, den Effekt des Stackings auch bei Bildern zu zeigen, die mit einfacherem Equipment aufgenommen wurden. Dazu habe ich mal ein paar Bilder “rausgekramt”, die ich in der Perseidennacht 2016 in den Dolomiten aufgenommen habe. Zum Einsatz kam die spiegellose Canon EOS M3* (derzeit ca. 375 €) zusammen mit dem EF-M 22 mm 1:2 (derzeit ca. 210 €). Die Bilder wurden bei f/2, ISO 1600 und 8s aufgenommen. Durch das Stacken von 20 dieser Bilder wurde auch hier das Rauschen deutlich reduziert und eine entsprechende Bearbeitung möglich gemacht – wie der Vorher-Nachher-Vergleich eindrucksvoll zeigt:

Vergleich der (aufgehellten) Einzelaufnahme mit dem gestackten Ergebnisbild (100% Bildausschnitt) – aufgenommen mit der Canon EOS M3

Vergleich des unbearbeiteten Einzelbildes mit dem bearbeitenen Stack – auch hier ist also eine Menge rauszuholen!

Mein Fazit

Zum Starry Landscape Stacker muss ich denke ich nicht mehr viel sagen. Mac-Usern würde ich dieses Tool immer noch jederzeit empfehlen. Vom Sequator bin ich allerdings auch sehr angetan – zumal es eine breite Masse an Windows-Usern anspricht und zudem kostenlos ist (der SLS kostet derzeit 43,99 €!). Er macht seinen Job wirklich gut und schnell, und ist dabei einfach zu bedienen. Nett ist auch, dass er die Metadaten des Bildes entsprechend verändert und beispielsweise die summierte Belichtungszeit aller Einzelbilder in die EXIF-Daten schreibt.

Unabhängig vom Tool kann ich aber jedem nur empfehlen, vor Ort beim Fotografieren von Astro-Landschaftsaufnahmen daran zu denken, gleich mal mehrere Bilder zu machen (10-50), um sie hinterher mittels Stacking zu einem qualitativ besseren Gesamtbild zu addieren. Dies kostet nur wenig Mehraufwand, hat aber einen großen Effekt wie ich finde.

Der Qualitätssteigerung des Vordergrunds werde ich mich demnächst mal widmen, wenn ein attraktiverer Vordergrund zur Verfügung steht. Hier plane ich, ebenfalls mehrere Aufnahmen (5) mit längerer Belichtungszeit (3 min) und geringerer ISO zu machen, um den Vordergrund unabhängig vom Hintergrund bearbeiten zu können.

 

Wie ist Deine Erfahrung mit den beiden Tools? Hast Du eines davon bereits für Deine eigenen Bilder verwendet? Schreib mir gern in die Kommentare!

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35 Kommentare
  1. Robin sagte:

    Hallo Katja,

    ich bin mir nicht sicher, ob mein Kommentar an dieser Stelle richtig ist, ich finde aber auch kein passenderes Thema:

    Mich würde interessieren ob Du Erfahrung mit der Software Denoise AI von Topaz Labs hast. Diese ist dafür gedacht, eine Rauschreduzierung vorzunehmen und die Schärfe des Bildes dadurch nicht zu beeinträchtigen sondern eher noch zu verbessern. Anfangs war ich diesbezüglich recht skeptisch, setze diese jedoch seit kurzer Zeit insbesondere im Bereich der Tierfotografie ein und bin von den Ergebnissen echt begeistert.

    Erste Tests mit einigen Aufnahmen vom Nachthimmel wirkten auf mich (als Laien) recht überzeugend. Es scheinen auch keine Details (Sterne) durch die Rauschreduzierung verloren zu gehen.

    Vielleicht hast Du ja bereits Erfahrungen mit der Software und kannst berichten oder hast Lust, die Software mal zu testen (ein 30-tägiges kostenloses Trial ist möglich, wenn auch mit Wasserzeichen auf dem Bild).

    Beste Grüße und einen schönen Tag noch,

    Robin

    Antworten
    • Katja Seidel sagte:

      Hallo Robin,
      ja, das passt hier durchaus ganz gut, da es ja quasi das gleiche Ziel hat. Ich habe Topaz Denoise AI schon recht intensiv getestet und empfinde es ebenfalls als gut geeignet für Astrolandschaftsaufnahmen. Klar, kein Wundermittel – zu stark verrauschte Aufnahmen lassen sich dadurch auch nicht wirklich retten. Aber ein humanes Rauschen lässt sich damit durchaus gut reduzieren ohne zu viele Details zu verlieren. Ich habe dazu kürzlich einen Artikel in der c’t Fotografie geschrieben (hier im Sonderheft 07/2021 erschienen) und werde das Thema auch in meinem Erweiterungsworkshop auf dem Wunderwelten-Festival behandeln (siehe meine Workshopübersicht für dieses Jahr.

      LG,
      Katja

      Antworten
  2. Astro Strolch sagte:

    Hi,
    Passt leider nicht ganz in deinen Blog, finde aber keinen anderen.
    Meine Frage:
    Nimmst du bei deinen Bilder außer den Lights noch z.B. Darks oder Bias auf?
    Bin gerade am überlegen ob das das Bild wirklich um so viel besser macht.
    Bei deinen Bilder beziehe ich mich auf dein Boch über die Astrofotografie.
    Hat mir wirklich sehr weitergeholfen. Danke!

    Mfg und Cs
    Christian

    Antworten
    • Katja Seidel sagte:

      Hi Christian,
      mal so mal so. Zwingend brauchst du keine Bilder außer den Lights. Die hilfreichsten sind allerdings die Flatfield-Aufnahmen – allerdings nur, wenn man sie korrekt aufnimmt, sonst können sie auch extrem kontraproduktiv sein. Nach meiner Erfahrung bringt das Stacking allein schon eine sehr gute Rauschreduzierung, so dass es nicht zwingend Darks oder Bias braucht. Ist aber Ansichtssache. Profis würden dir sagen, dass du die Kalibierungsframes auf jeden Fall machen solltest. Kommt am Ende halt auf den eigenen Anspruch an. Mein Ziel ist halt eher, (für mich) zufriedenstellende Ergebnisse mit möglichs einfachen Mitteln zu erstellen. Daher sind die Bilder im Buch auch zu 99% ohne Kalibrierungsframes (Darks, Bias, Flats) aufgenommen. Nur der Orionnebel aus dem Astrovillage (S. 355 in der 2. Auflage) enthält Kalibrierungsframes – diese Bearbeitung ist im Rahmen des Fotokurses dort entstanden.

      Freut mich, wenn dir das Buch weitergeholfen hat! Empfehl es gern weiter 🙂

      LG
      Katja

      Antworten
  3. Siegmar Seidl sagte:

    Hallo Katja,
    ich formuliere meine Frage mal anders:
    Wenn ich den Himmel maskiert habe, wird der Output von Sequator auch den Vordergrund berücksichtigen, d.h. wird hier auch gestackt und eine Rauschreduzierung vorgenommen oder wird nur der Himmel dann entsprechend gestackt?
    Beste Grüße
    Siegmar

    Antworten
  4. Siegmar sagte:

    Hallo Katja,
    habe dein Buch gelesen und bin so auf die Astrophotographie gekommen.
    Ich habe Sequator ausprobiert und bin begeistert.
    Hiezu habe ich eine Frage. Durch das Maskieren kann ich den Himmel “stacken” und das Rauschen reduzieren.
    Wie gehe ich beim Vordergrund vor?
    1. Kann ich den über Sequator auch stacken, um das Rauschen zu reduzieren?
    2. Welche Einstellung muss ich dann ändern im Vergleich zum Stacken des Himmels.
    Vielen Dank!
    Beste Grüße
    Siegmar

    Antworten
  5. peter schmidt sagte:

    Hallo Katja, habe gestern mit sequator das erste mal gearbeitet-geht super…aber irgend etwas hab ich falsch gemacht. Das Basisbild zeigt ein Nachtfoto,- Perseiden mit einer Perseidenspur sehr deutlich- die anderen 30 Bilder keine Spuren. Am gestackten Summenbild war der Perseide weg….wurde er von den nachfolgenden Bildern ganz einfach überdeckt? Wahrscheinlich- sieht so aus…Macht man das anders???
    Liebe Grüße Peter

    Antworten
    • Katja Seidel sagte:

      Hallo Peter,
      Wenn du die Option “selective” neben “freeze ground” gewählt hast, dann ist dieses Verhalten normal, da er eine bestimmte Art des Stackens anwendet (Sigma Clipping). Das entfernt z.B. Flugzeugspuren, aber auch Meteore. (Erklärung dazu auf der Webseite von Sequator: “The option “selective” will perform 2.0 sigma-clipping average inner the mask. It will be useful to reject aircrafts or moving noises and, oh, meteors as well. A side-effect is, but some people prefer, the stars will be smaller and sharper.”). Probiere mal aus, diese Option zu deaktivieren…
      LG, Katja

      Antworten
  6. Karl-Friedrich Abe sagte:

    Guten Abend,
    ich finde die Beiträge sehr hilfreich.
    Sicherlich sind alle “Roh-Fotos” in RAW-Format aufgenommen.
    Geht die Bearbeitung auch im JPG-Format?

    Karl-Friedrich

    Antworten
    • Katja Seidel sagte:

      Guten Abend,
      ja, ich nehme meine Bilder grundsätzlich im RAW-Format auf. Natürlich kann man Nachtaufnahmen auch bedingt im JPG-Format bearbeiten, aber da geht einem sehr viel Spielraum bzgl. Helligkeitsanpassungen und Farbtemperatur verloren. Zudem ist die Qualität durch die Komprimierung bereits schlechter als im RAW-Format.
      LG, Katja

      Antworten
      • Karl-Friedrich sagte:

        Ganz herzlichen Dank für Deine Antwort.
        Ich werde mich dann mit dem RAW-Format befassen.
        Beste Grüße
        Karl-Friedrich

        Antworten
  7. Peter Scheitterer sagte:

    Sorry, ich bin mir nicht sicher, ob meine Fragen angekommen sind, da ich eine mehrstündige Unterbrechung hatte und das eben etwas seltsam assah beim Neuladen der Seite. Daher nochmal:

    Hallo Katja,

    vielen lieben Dank erst einmal für Deine tollen Blogs und die wirklich sehr hilfreichen Tips! Drei Fragen habe ich:

    1. Im Blogartikel zum SLS im August 2017 schriebst Du, dass die Technik auch mal bei Panoramaaufnahmen ausprobieren wolltest. Das sieht dann vermutlich so aus, dass zuerst die Einzelbilder (nicht zu viele, 5-7 wahrscheinlich) im SLS gestackt werden und daraus dann das Panorama gebaut wird. Das ginge aber wohl nur mit einzeiligen Panoramen. Ist das korrekt?

    2. In diesem Blog hier schreibst Du am Schluss, dass Du zur Qualitätssteigerung des Vordergrundes diesen länger belichten und separat bearbeiten möchtest. In Photoshop kann das Maskiereen bei entsprechendem Vordergrund (Bäume!) durchaus aufwändig werden. Wäre der Arbeitsablauf dann so, dass SLS und/oder Sequator den Himmel stackt und diesen dann separat ausgibt (zumindest der SLS kann das ja), der Vordergund per Phtoshop oder LR/Enfuse gestackt wird und dann in Photoshop die Ebenen zusammengeführt werden?

    3. Falls man das Ganze bei einem Panorama machen will, muss man dann die Schritte unter 2. für jedes Einzelbild durchfühen?

    Viele Fragen, ich weiß! Hoffe das nervt nicht zu sehr. ;o) Wäre toll, wenn Du trotzdem antworten könntest!

    Ansonsten frohes Fest und lieben Gruß
    Peter

    Antworten
    • Katja Seidel sagte:

      Hallo Peter,
      hm, nein, kam glaub ich nicht an… aber ich will mal versuchen, deine Fragen zu beantworten:
      1.) Das Stacken bei Panoramen funktioniert grundsätzlich ganz gut, durchaus auch bei mehrzeiligen Panoramen. Und ja genau, ich nehme ca. 5 Einzelbilder pro Bild auf (macht schon viel aus gegenüber einem Einzelbild) und setze diese dann einzeln zusammen, bevor ich das Gesamtpanorama stitche. Bissl umständlich aber funktioniert. Hilfreich ist hier auf jeden Fall ein Fernauslöser bei dem man alle 5 Einzelbilder einprogrammiert, und ein Panoramakopf (wobei letzter nichts mit dem Stacken zu tun hat).
      2.) LR/Enfuse würde ich hier nicht ins Spiel bringen, es sei denn, ich brauche ein HDR/DRI für den Vordergrund. Aber ja, so wie du es beschreibst würde ich es vermutlich machen, ggf. auch mit mehreren mehrminütigen Aufnahmen für den Vordergrund. Wichtig ist, dass die Position der Kamera bei allen Aufnahmen gleich ist.
      3.) Ja, das wird dann maximal aufwändig 🙂
      Dir auch noch schöne Feiertage und viel Spaß beim Stacken 😉
      LG, Katja

      Antworten
      • Peter Scheitterer sagte:

        Hallo Katja,

        vielen lieben Dank für Deine rasche und ausführliche Antwort, Du hast mir sehr geholfen! Dann werde ich die nächste Zeit mal üben, damit ich zur Milchstraßensaison fit bin! 😉

        Panoramakopf habe ich und programmierbarer Fernauslöser statt iPhone App ist auch schon im Einkaufswagen. Zu ersterem vielleicht noch ein Erfahrungsbericht: Nach mehreren Versuchen mit unterschiedlichen Modellen und (Fehl)kauf des Bushman Gobi habe ich mir den pocketPANO VARIO zugelegt und bin begeistert: extrem klein und leicht, trotzdem sehr stabil und passgenau und v.a. äußerst unkompliziert und leicht zu handhaben. Wenn er einmal auf die Kamera eingestell ist, braucht man nur eine Schraube festziehen. Sehr durchdachtes Konzept…

        LG, Peter

        Antworten
  8. Didi sagte:

    Hallo Katja,
    irgendwie schon lustig. Gestern Abend hab ich grad Dein Buch bestellt und jetzt stoss ich zufällig auf diesen Artikel 🙂
    Auf die Thematik stiess ich gestern morgen aufgrund des folgenden Beitrags: https://www.systemkamera-forum.de/topic/96503-bilderthread-berge-berglandschaften-gipfel-grate-und-t%C3%A4ler/?page=101&tab=comments#comment-1570086
    Er hat den MiniTrack LX2 eingesetzt, mit 135mm 30x30s belichtet und dann mit DSS gearbeitet.
    Faszinierend! Bin gespannt, ob ich das auch mal hinkriege.

    Was spricht für/gegen die Kombination des MiniTrack LX2 und Sequator?

    LG Didi

    Antworten
    • Katja Seidel sagte:

      Hallo Didi,
      Mit dem MiniTrack hab ich selbst noch nicht gearbeitet, habe ihn aber schonmal live im Einsatz gesehen. Da er keinen wirklichen Polsucher besitzt, ist er nicht ganz so genau einzustellen wie eine größere Reisemontierung. Längere Belichtungszeiten im Telebereich sind daher eher schwierig. Aber in dem Beispiel hat es ja offenbar gut geklappt. Ist halt sehr schön klein, leicht und vergleichsweise günstig diese Nachführung! Sehr gut für Wanderungen etc.
      Der Vorteil an Sequator ist ja, dass er auch Vordergrund berücksichtigt (anders als DSS), d.h. solche Astrolandschaftsaufnahmen lassen sich damit sehr gut stacken.

      Hoffe, das beantwortet deine Frage?
      Ach, und viel Spaß mit dem Buch 🙂

      LG, Katja

      Antworten
      • Christian Bürger sagte:

        Für den minitrack lx2 kann man optional eine Halterung kaufen und mit einem richtigen Polsucher bestücken.
        Mit meinem 11-16mm Tokina sind da bei 11mm min. Mal 10Minuten Belichtung ohne Spuren möglich.
        Mehr habe ich noch nicht ausprobiert 😉

        Antworten
        • Katja Seidel sagte:

          Ja, nur beim Nachführen hat man natürlich das Problem, dass der Vordergrund unscharf wird und man dafür ein separates Bild aufnehmen muss. Da ist das Stacking durchaus eine gute Alternative. Aber klar, im Weitwinkelbereich geht bei genauer Einnordung schon richtig viel!
          LG, Katja

          Antworten
  9. Matthias sagte:

    Hallo Katja,

    vielen Dank für den Vergleich, auch den 6d M3 – “Vergleich”.
    Ich verwende derzeit das Programm DeepSkyStacker, funktioniert meist problemlos, wobei ich die vielen Einstellmöglichkeiten noch nicht durchschaut habe.
    Frage: Wie hast du bei der 24mm-Aufnahme den “Sonnenstern” vom Mars hinbekommen?
    LG Matthias

    Antworten
    • Katja Seidel sagte:

      Hallo Matthias,
      der DeepSkyStacker (DSS) ist ja nicht wirklich gut für Astro-Landschaftsaufnahmen geeignet, aber dafür gibts ja jetzt die beiden hier vorgestellten Tools! Meine Erfahrungen mit dem DSS sind durchaus unterschiedlich – es gibt auch Aufnahmen, da bekomme ich damit auch nichts Gescheites hin. Aber der Bereich DeepSkyStacking und Bildbearbeitung ist sowieso recht speziell…
      Für den “Stern” um den Mars habe ich nichts besonderes gemacht. Der kommt von der leicht geschlossenen Blende (f/2.0 statt f/1.4) und wird glaube ich durchs Stacken der Bilder nochmal verstärkt.
      LG, Katja

      Antworten
  10. Christian_MS sagte:

    Hi,
    Sequator hat sogar eine Option zur Verringerung der Lightpollution. Das sollte man unbedingt mal ausprobieren. Hat bei meinem Test gut funktioniert!
    VG
    Christian

    Antworten
  11. Uwe Waidhauser sagte:

    Hallo Katja,

    bin neu hier und in der Astrofotografie auch noch ziemlich unbeleckt. Deshalb , bitte Entschuldigung für eine eventuell dumme Frage.
    Wie ist das mit der “Nachführung bei so vielen Bildern in einem so “langen” Zeitraum? Die Bilder laufen doch bestimmt ganz ordentlich auseinander? Macht den Ausgleich das Programm selber?. Bin auf dem harten Kampf schöne Astrobilder mit einer Bridgekamera zu machen. Mehr ist gerade nicht drin. Gebe aber nicht auf…..

    Grüße

    Uwe

    Antworten
    • Katja Seidel sagte:

      Hallo Uwe,
      dumme Fragen gibts nicht… daher: Herzlich Willkommen in der Astrofotografie! Zu deiner Frage: Wenn du die Bilder während der Aufnahme nachführst, bleibt der Himmelsausschnitt ja nahezu gleich (je nach Genauigkeit der Einnordung), daher gibt es nur minimalen Versatz zwischen den Bildern, den die entsprechende Software (z.B. Deep Sky Stacker) problemlos erkennt und berücksichtigt. Wenn du nicht nachführst wird das tatsächlich irgendwann zum Problem, da der Bildausschnitt dann zu unterschiedlich ist. Auch das erkennt zwar die Software, aber es bleibt am Ende nicht viel übrig, was auf allen Bildern gleich ist.
      Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg!
      LG, Katja

      Antworten
  12. Frank sagte:

    Oh, sorry. Ich dachte du wärst schon mittendrin… Aber umso besser, dann hast du es ja noch vor dir und kannst dich länger darauf freuen… 😉
    Frank

    Antworten
  13. Frank sagte:

    Hallo Katja,
    vielen Dank für den Artikel und den Tipp mit Sequator. Hab direkt auch mal eine alte Timelapse Sequenz von der Milchstraße in Südafrika rausgekramt und 40 Aufnahmen davon gestackt. Das Ergebnis ist beeindruckend und mit viel weniger Aufwand zu erreichen, als mit einer Einzelaufnahme aus der man alles rauszukitzeln versucht.
    Grüße und weiterhin viel Spaß bei der Auszeit
    Frank

    Antworten
    • Katja Seidel sagte:

      Hallo Frank,
      na, das freut mich ja, dass du dadurch noch mehr aus deinen Bilder herausholen konntest!
      Meine Auszeit beginnt leider erst nächstes Jahr im März, aber aktuell lässt es sich ja auch gut aushalten am WE, bei dem schönen Wetter 🙂
      LG, Katja

      Antworten
  14. Jolanda sagte:

    Viellen Lieben Dank für diese super anleitung macht richtig spass aus meinen älteren milchstrassen zeitraffer so richtig scharfe bilder zu bekommen

    Antworten

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