16 Monate Selbstständigkeit und mein erstes Buch im Selbstverlag
Ende 2021 entschied ich mich, mein Angestelltenverhältnis zu kündigen und mich als Autorin und Fotografin selbstständig zu machen. Was seitdem passiert ist und in welches Buchprojekt ich meine ganze Energie in den letzten Monaten gesteckt habe, erfährst Du in diesem Blogbeitrag. Kleiner Spoiler: das neue Buch hat ausnahmsweise mal nichts mit der Astrofotografie zu tun. Dafür konnte ich viele neue Erfahrungen im Self Publishing sammeln, von denen ich Dir natürlich auch gern berichten möchte.
Wenn Du es eilig hast…
… hier das Ganze in Kurzform: Mein bislang größtes Projekt seit Beginn meiner Selbstständigkeit ist ein neues Buch*, welches anders als mein Astrobuch dieses Mal im Selbstverlag entstanden ist. Es beschreibt 20 wunderschöne Kanutouren in Deutschland anhand vieler Fotos und aller Informationen, um sofort lospaddeln zu können. Neben zusätzlichen Online-Begleitinformationen und GPS-Downloads zu jeder Tour gibt es außerdem ein Special zum Packrafting und Bikerafting im Buch. Dabei lässt sich ein leichtes Rucksackboot mit Wander- oder Radtouren verbinden. Dies ist jedoch nur eine Möglichkeit, die vorgestellten Touren zu erleben! Mehr Infos zum Buch findest Du hier.
Das Ganze ist ein echtes Herzensprojekt für mich (warum, erfährst Du in diesem Blog), aber ich möchte das Thema ungern mit meiner Astrofotografie “vermischen”. Daher habe ich hierfür eine eigene Webseite und Social Media Kanäle erstellt, die ich parallel zu dieser Nacht-Lichter-Seite pflegen werde: www.paddelgenuss.de. Keine Angst, ich werde der Astrofotografie nicht den Rücken kehren, aber etwas Abwechslung und eine ergänzende Leidenschaft bei Tag tun mir definitiv sehr gut! Zumal sich das Reisen, Schreiben, Fotografieren und Paddeln auch wunderbar mit meinem Campingbus kombinieren lässt – für mich die ideale Mischung!
Lieber hören statt lesen?
Und solltest Du zusätzlich oder alternativ noch “was auf die Ohren” haben wollen, dann sind vielleicht diese beiden Podcasts, in denen ich kürzlich zu Gast sein durfte, das Richtige für Dich. Auch hier erzähle ich mehr zu meiner Selbstständigkeit und der Entstehung des Buches:
- Nuggets, Vans & Camperlife: Folge 045 – Kanutouren mit dem Camper
- Camper Nomads Podcast: Als Autorin und Fotografin unterwegs
In beiden Podcasts gibt es übrigens aktuell auch jeweils eines meiner Bücher zu gewinnen!
Und hier nun die ausführliche Version in Textform, wenn Du mehr zu meinen Erfahrungen im Selbstverlag und der Entstehung des Buches wissen möchtest….
Die Sache mit den Leidenschaften
Wie Du vielleicht weißt, hat mich die Astrofotografie 2014 dermaßen gepackt, dass sie zu einer echten Leidenschaft geworden ist, die ich bis heute gern an andere Menschen weitergebe. Du bist vielleicht einer dieser Menschen und kannst Dich an meinen Bildern und Tipps erfreuen – sei es hier auf der Seite oder in einem meiner Vorträge/Seminare/Workshops. Die Leidenschaft ging sogar soweit, dass 2016 ein Buch daraus entstanden ist – mein erstes Buch (mehr zur Entstehung findest du hier), welches ich zu meiner großen Freude im Rheinwerk-Verlag schreiben konnte! Mittlerweile ist es bereits in der 3. Auflage* erschienen und konnte in den letzten Jahren viele Tausend Menschen inspirieren.
Ein ähnliches Feuer konnte mein Campingbus in mir entfachen, der 2018 in mein Leben getreten ist. Auch er hat meinen Alltag komplett verändert und bringt mich seitdem zu den schönsten und dunkelsten Orten. Für mich ist er einfach die perfekte Ergänzung zur Astrofotografie, die mir ein mobiles Arbeiten immer und überall ermöglicht – sei es auf einem hohen Alpenpass oder in Nordnorwegen auf Polarlichtjagd. So habe ich mir nach und nach mein Büro für unterwegs darin eingerichtet und konnte auch damit viele Menschen inspirieren. All dies führte sogar dazu, dass ich mich Ende 2021 entschieden habe, meinen sicheren Job an den Nagel zu hängen, um mich als Autorin, Fotografin und Trainerin selbstständig zu machen. Mehr dazu findest Du in diesem Blog.
Zum Start meiner Selbstständigkeit war ich dann erst einmal in einer Art “Findungsphase”. Ich hatte jetzt scheinbar alle Zeit der Welt und gefühlt 1000 neue Ideen im Kopf. Schnell habe ich dann jedoch gemerkt, dass ich mich auf eine oder wenige Ideen konzentrieren muss, wenn am Ende etwas Sinnvolles herauskommen soll. So schwebten mir zwar einige Ideen zu neuen Astrofotobüchern im Kopf herum, aber für keines war ich zu diesem Zeitpunkt so Feuer und Flamme wie 2016, als das erste Buch entstanden ist. Was folgte waren daher einige Reisen (u.a. eine weitere Skandinavien-Reise im Winter), die Überarbeitung meines Astrofoto-Buchs für die 3. Auflage, zahlreiche Artikel für Fachzeitschriften und einige Workshops und Seminare zur Astrofotografie. Soweit nichts wirklich “Neues”, wenn auch durchaus zeitaufwändig. Aber irgendwas fehlte, ein größeres Ziel, auf das ich hinarbeiten konnte.
Wie so oft im Leben darf man jedoch nicht krampfhaft nach Dingen suchen, um sie zu finden. Und so war es schließlich auch in diesem Fall. Dafür muss ich jedoch ein klein wenig ausholen: 2019, im Rahmen meiner Auszeit, habe ich durch Zufall das Standup Paddeln für mich entdeckt. Ich war schon immer gern auf dem Wasser unterwegs und war sofort begeistert von dieser Art des Paddelns. Seit August 2019 fuhr dann also auch ein SUP bei mir im Camper mit, mit dem ich seitdem viele Hundert Kilometer auf tollen Seen und Flüssen zurückgelegt habe. Auch darüber habe ich schon hier im Blog berichtet. Die richtige Leidenschaft hat allerdings erst eine besondere Art von Boot 2021 in mir entfacht. Ich suchte nach einem kleinen und leichten Paddelboot, mit dem ich auch mal etwas schneller fließende Flüsse befahren konnte, um dann vielleicht zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Ausgangspunkt zurückzukommen. Außerdem sollte es nach Möglichkeit nicht so viel Platz im Camper wegnehmen wie mein (aufblasbares) SUP. Packrafts schienen hier ideal zu sein – mit nur 2-3 kg Gewicht und dem Packmaß eines Schlafsacks. Auch hierüber habe ich ja schon in diesem Blogbeitrag berichtet.
Ein neues Projekt war geboren
Angefixt durch die neue Leichtigkeit und Flexibilität der Packrafts suchte ich seitdem intensiv nach geeigneten Touren, die ein schönes Naturerlebnis, idealerweise eine ordentliche Fließgeschwindigkeit und möglichst wenige Hindernisse zum Umtragen bieten sollten. Schnell merkte ich, dass das gar nicht so einfach ist. In zahlreichen Kanuführern, Videos und Blogs fand ich zwar viele Touren, hier jedoch die wirklich schönen herauszufinden und alle nötigen Infos für die Befahrung (inkl. Pegelstände, etc.) zusammenzutragen, erforderte doch mehr Aufwand als ich dachte. Aber auf dem Wasser war es dann jedes Mal wie in einer anderen Welt – so herrlich entschleunigt! Für mich ein echter Seelenbalsam, auch wenn das jetzt vermutlich etwas kitschig klingen mag.
Irgendwann ergab sich dann die Möglichkeit, dass ich eine dieser Flusstouren auf der Diemel für das Tourenheft der c’t Fotografie (hier erschienen) beschreiben konnte – als Inspiration für Fotografen, die den Perspektivwechsel suchen. Aus dieser Recherchetour, bei der ich auch erste Fotoerfahrungen auf dem Wasser sammeln konnte (Spoiler: es war schwieriger als gedacht, vernünftige Fotos aus dem fahrenden Boot zu machen), entstand irgendwann eine verrückte Idee: Warum schreibe ich kein eigenes Buch, in dem ich solche Touren wie auf der Diemel, von der ich zuvor noch nie gehört hatte, beschreibe? Und zwar so beschreibe, dass man sich als Leser schon zu Hause auf dem Sofa ein echtes Bild der Tour machen kann und mit den Infos im Buch sofort startklar ist. Tja, warum eigentlich nicht? Ich hatte (habe) zwar keine wirkliche Ahnung, wie viele Menschen es da draußen gibt, die ähnlich wie ich auf der Suche nach solchen Touren sind und ihre Zeit lieber auf dem Wasser als mit der Planung verbringen wollen, aber das wusste ich schließlich auch bei meinem Astrofotobuch vorher nicht. Dass es dann schlussendlich sooo viele Menschen waren/sind, die sich für das Astrothema interessieren, wagte damals noch niemand zu hoffen. Aber wie heißt es so schön: “Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!”.
Von nun an konnte ich also das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden: Ich paddelte seitdem nicht mehr nur zum Spaß, sondern hatte bei jeder Tour dieses neue Buchprojekt im Hinterkopf. Und das hat tatsächlich etwas verändert. Ich machte mir selbst einen gewissen Druck, auch wirklich schöne Touren zu finden und diese in möglichst ansprechenden Fotos zu dokumentieren. Eine schönere Art der Arbeit konnte ich mir allerdings nicht vorstellen! Und das Ganze hatte sogar noch einen unerwarteten und tollen Nebeneffekt. Ich hatte nämlich meine Mutter ebenfalls mit dem Packraft-Virus infiziert, so dass auch sie sich Ende 2021 ein solches Rucksackboot zulegte. Bald kamen dann noch zwei Falträder dazu, die wir einfach auf unseren Flusstouren mitnahmen, um hinterher schnell und einfach zum Camper zurückfahren zu können – das sogenannte Bikerafting.
Auf gemeinsamen Touren gab das quasi eine Win-Win-Situation: Sie kam an tolle Orte, die sie vorher nicht kannte, und konnte diese beim Paddeln genießen – und ich hatte gleich ein Model für meine Fotos. Im Rahmen des Buchprojekts waren wir schlussendlich im letzten Jahr insgesamt 10 Wochen auf genialen Mama-Tochter-Roadtrips mit dem Camper in ganz Deutschland unterwegs. Hätte mir das jemand vor 2 Jahren gesagt, hätte ich ihn vermutlich für verrückt erklärt. Aber es war eine tolle Zeit, die uns keiner mehr nehmen kann! Und sie ist noch nicht vorbei, denn wir gehen auch dieses Jahr wieder auf Tour, um weitere tolle Touren zu erleben und weitergeben zu können.
Verlag oder Self Publishing?
Nachdem die Idee für das neue Buchprojekt geboren war, ist sie im Laufe des Jahres so langsam in meinem Kopf gereift. Recht schnell stellte sich dabei die Frage, wie das Ganze veröffentlicht werden sollte. Print- oder E-Book? Verlag oder Self Publishing? Nachdem ich mit meinem Astrobuch im Rheinwerk-Verlag ja nun schon einige Erfahrungen sammeln konnte, die vermutlich auch bei einem anderen Verlag nicht wirklich zu toppen gewesen wären, hat mich von Anfang an der Gedanke an einen Selbstverlag des Buches gereizt. Mal wirklich alles (was sinnvoll ist) selbst angehen, statt vereinfacht gesagt “nur” das Manuskript abzugeben und auf das fertige Buch zu warten. Mal zu sehen, welche Herausforderungen ein Verlag so zu meisten hat. Und vor allem, am Ende wirklich mal ein echtes eigenes Werk in den Händen zu halten! Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich Anfang 2017 das Paket mit den ersten Exemplaren meines Astrofotobuches mit leicht zitternden Händen öffnete. Es war schon ein wirklich überwältigendes Gefühl, ein Buch mit seinem Namen darauf in den Händen zu halten! Wie intensiv mochte dieses Gefühl wohl erst sein, wenn man ein Buch komplett im Selbstverlag herausbringt? Ich würde es erleben…
Allerdings wagte ich zu Beginn noch gar nicht über eine Printversion des Buches nachzudenken, sondern hatte erst einmal “nur” ein E-Book vor Augen, was man unkompliziert unterwegs dabei haben konnte. Einige Telefonate mit René Freitag (hier bei Instagram zu finden) – ebenfalls Camper, Fotograf und Autor, den ich 2019 mal bei einem Vanlife-Treffen kennengelernt hatte – stimmten mich jedoch nachdenklich. René hatte ebenfalls gerade sein zweites Buch im Selbstverlag herausgebracht (übrigens ein tolles Buch mit Fotospots im Ruhrgebiet*, nachdem er vorher schon seinen Polarlicht-Guide* herausgebracht hatte – schau Dir die beiden Bücher unbedingt mal an!) und animierte mich sehr überzeugend davon, mein Buch doch auch als Printbuch herauszubringen. Nun, er hatte schon Recht – die meisten Menschen (inkl. mir) wollen noch immer etwas in der Hand haben, Seiten umblättern und den Geruch eines gedruckten Buches schnuppern. Irgendwann war also klar: Es sollte ein Papierbuch im Selbstverlag werden! Ein Layout musste das Buch ja so oder so bekommen, warum also nicht gleich einen Schritt weitergehen und es drucken?
Buchsatz mit dem Affinity Publisher
Aber da ging es schon los. Ich bin zwar ausgebildete Medieninformatikerin, hatte aber noch nie zuvor ein Buch gesetzt. Intensiv beschäftigte ich mich also mit dem ganzen Thema… Wie schreibt man das Manuskript, um es später möglichst einfach im Buchsatz verarbeiten zu können? Welche Software ist am besten geeignet? Welche typografischen Grundlagen müssen beachtet werden? Und worauf kommt es eigentlich bei einem professionellen Buchsatz an? Eine ganz neue Welt tat sich vor mir auf. Aber das war noch nicht alles. Schließlich sollten auch Karten der Touren ins Buch, die auch nicht einfach irgendwo generiert werden konnten – primär aus lizenzrechtlichen Gründen. Und wie ist das mit den ISBN-Nummern, brauche ich sowas?
So kamen jeden Tag neue Themen hinzu und ich hatte manchmal das Gefühl, mich doch etwas übernommen zu haben mit dem Projekt “Selbstverlag”. Aber hier hilft nur eines: Schritt für Schritt reinfuchsen, viel ausprobieren und idealerweise gute Informationsquellen finden. Neben René, der mir seit unserem Telefonat Ende 2022 unheimlich wertvolle Tipps geben konnte, stieß ich irgendwann auf einen Online-Kurs zum Programm “Affinity Publisher” – einer sehr viel günstigeren Alternative zum Platzhirsch “InDesign” von Adobe. Erste Versuche in diesem Satzprogramm waren vielversprechend, und so zog ich mir die gesamten fast 13 Stunden des Kurses “Professioneller Buchsatz mit Affinity Publisher” von Johann-Christian Hanke auf Udemy rein, was wirklich unheimlich wertvoll war! Geduldig hat er blutigen Anfängern wie mir in seinen Videos alle Kniffe und Stolpersteine seiner langjährigen Buchsatz-Erfahrung, transferiert auf den Affinity Publisher, nähergebracht. Die 39,99 € haben sich definitiv gelohnt! In vielen Fällen bekommt man diesen Kurs sogar noch etwas vergünstigt mit regelmäßig veröffentlichten Codes auf seiner Seite.
Und auch für die Kartografie fand ich schließlich eine Lösung: mit dem 123map Publisher konnte ich selbst individuelle Karten gestalten, die ich in Druckauflösung kaufen und verwenden konnte. Eine wirklich durchdachte Lösung für alle, die ihre eigene Kartografie anfertigen möchten! Solltest Du Dich für ein eigenes Projekt näher mit dieser Thematik beschäftigen wollen, schau auch gern mal hier in dieses Anwenderhandbuch, was anhand meines Projektes für diese Lösung entstanden ist.
Das Buch wollte geschrieben werden
Nach einer herrlichen letzten Reise in 2022 durch ganz Deutschland im goldenen Herbst waren dann endlich alle Touren beisammen, die ich fürs 1. Band meines Kanutouren-Buches brauchte. Vor Weihnachten warteten allerdings noch die letzten Arbeiten und Korrekturschleifen der 3. Auflage des Astrofotobuchs, so dass ich schließlich kurz nach Weihnachten endlich mit dem Schreiben beginnen konnte. Zuvor hatte ich schon viele Notizen und Infos zu den einzelnen Touren gesammelt, die es nun alle in ansprechender Textform zusammenzufassen galt. Und da war er wieder, der “Flow”, der mich schon damals beim Schreiben des Astrobuches gepackt hatte! Wenn ich heute zurückdenke, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr so richtig, wie ich das Buch mit damals mehr als 350 Seiten in 9 Monaten neben meinem Vollzeitjob – der durchaus mehr als 40 Stunden pro Woche forderte – schreiben konnte. Aber genauso war es jetzt wieder, ich verbrachte jede freie Minute vor dem Rechner und schrieb, was das Zeug hielt! Mit dem Unterschied, dass ich mir jetzt (fast) ausschließlich hierfür Zeit nehmen konnte. Ein tolles Gefühl – und definitiv ein Grund für mich, als selbstständige Autorin zu arbeiten! Und so verging Tag um Tag, das neue Jahr startete, und mein Buch (bzw. das Manuskript) füllte sich Kapitel um Kapitel. Schnell konnte ich absehen, wie lange das gesamte Unterfangen wohl etwa dauern würde. Und so machte ich mir – ähnlich wie damals bei meinem Astrobuch – einen Projektplan, um die weiteren Schritte zeitlich zu planen. Denn nach dem Schreiben war meine Arbeit ja dieses Mal noch lange nicht beendet. Und ich brauchte durchaus Unterstützung anderer Personen, was ja auch geplant werden musste.
So waren schnell erste Testleser “rekrutiert” und Profis für Lektorat und Korrektorat gefunden – alles kann man nun mal nicht selbst machen. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich nun, auch ohne Verlag im Nacken, einen gewissen Abgabedruck, was aber grundsätzlich sehr hilfreich ist. Denn sonst findet man immer Gründe, warum sich die Fertigstellung des Manuskripts verzögert. Aber ich habs durchgezogen! Die Nächte, in denen ich geschrieben habe, wurden dabei immer länger. Teilweise wurde es draußen schon fast wieder hell, als ich mich endlich von meinem Schreibtisch losreißen konnte. Aber auch das gehörte zu meinem “Flow” – und es fühlte sich gut an! Und so war ich dann sogar schon etwas früher als geplant fertig und konnte meinen (gefühlt schon 10 Mal selbst gegengelesenen) Text zunächst an die Testleser übergeben. Einerseits waren dies selbst erfahrene Paddler, andererseits aber auch Einsteiger mit wenig bis gar keiner Erfahrung im Kanufahren. Das Feedback war ausgesprochen positiv, durchaus aber auch konstruktiv, was mich natürlich sehr freute! So konnte ich, auch mit Hilfe eines Lektors, noch einige Dinge optimieren, bis es schließlich ins abschließende Korrektorat ging.
Während dieser Zeit war mir aber keineswegs langweilig. Es gab noch viel zu tun: die mehr als 350 Bilder mussten final bearbeitet, die Tourenkarten gestaltet, die Tourensteckbriefe fertig geschrieben, GPS-Tracks zusammengestellt und schließlich auch die Online-Begleitinformationen zu jeder Tour erstellt werden. All diese Dinge waren Teil meines Buchkonzeptes, insgesamt allerdings (wie so oft) zeitaufwändiger als gedacht. Aber auch das war irgendwann geschafft, und so konnte ich mich schließlich mit den korrigierten Texten und fertigen Bildern an den Buchsatz machen. Außer ein paar Übungen konnte ich noch nicht wirklich abschätzen, was mich da erwartete. Aber es machte Spaß, Seite für Seite zu gestalten, Text und Bilder möglichst ansprechend und nach bestimmten Regeln anzuordnen und somit Kapitel für Kapitel und Tour für Tour “zum Leben zu erwecken”. Denn so fühlte es sich ein bisschen an. Was vorher noch unansehnlich im Word-Manuskript stand, nahm nun Form an und sah schon fast aus wie ein richtiges Buch.
Am Ende kamen ganze 252 Seiten zusammen, die ich pixelgenau innerhalb der vorgegeben Seitenränder und des Grundlinienraster gesetzt hatte. Hinzu kamen das Cover, ein Inhaltsverzeichnis, der Index, die Buchrückseite sowie eine Übersichtskarte und ein Paddelkalender auf den Umschlaginnenseiten. Nicht alle Dinge waren die Paradedisziplinen des Affinity Publishers, aber für alles gab es eine Lösung – und so konnte ich schließlich am 27.2. mein erstes eigenes Buch in den Probedruck geben. Selten war ich so gespannt auf das Ergebnis! Schließlich hatte ich nun viele hundert Stunden Arbeit in mein “Baby” gesteckt. Arbeitszeit, sowie darüber hinaus einige Tausend Euro für externe Dienstleistungen, die Tourenkarten und den Druck, die ich aus finanzieller Sicht vermutlich nicht so schnell wieder herausbekommen würde. Aber darum ging es mir auch nicht ausschließlich.
Das Buch ist mehr für mich
Für mich ist dieses Buch mehr als eine “Einkommensquelle”. Klar hoffe ich darauf, dass es sich gut verkauft und viele Menschen begeistert. Das wäre einerseits natürlich ein tolles Gefühl und bei allem was ich tue mein größter Ansporn, andererseits aber auch die Freiheit, mich weiteren Herzensprojekten widmen zu können, ohne ausschließlich das Geldverdienen im Nacken haben zu müssen. Denn Projekte wie dieses sind für mich tatsächlich große Herzensangelegenheiten. Selbst wenn es niemand kauft – und glaub mir, mit dieser Angst wache ich momentan fast jeden Tag auf! – wäre es für mich kein wirklicher Misserfolg, denn ich habe mir einen Traum erfüllt und ein komplettes Buch in Eigenregie herausgebracht. Allein, dieses Ziel erreicht zu haben, bedeutet mir sehr viel. Nimmt man dann noch die unvergessliche Zeit dazu, die ich für die Recherche des Buches mit meiner lieben Mama verbringen konnte, dann sehe ich es sogar als großes Geschenk an. Ohne mein Astrobuch und alles, was ich mir um dieses herum aufgebaut habe – woran schlussendlich auch DU als Leser dieses Blogs einen wichtigen Anteil hast – wären alle diese Dinge vermutlich nicht möglich gewesen.
Und nun, nachdem das fertige Buch nach einige Hürden in den letzten Wochen druckfrisch neben mir liegt und seit dem 1. Mai 2023 auch bei Amazon erhältlich* ist, bin ich einerseits erleichtert, aber auch sehr gespannt, wie es weitergeht. Am Buch kann ich nun nichts mehr ändern. Zurücklehnen und warten, dass es sich von allein verkauft, ist allerdings auch keine zielführende Strategie. Aber auch der “Marketing-Part” wird spannende Erkenntnisse mit sich bringen und mich jeden Tag Neues lernen lassen. Es wird nicht langweilig…
Wenn Du also auch gern auf dem Wasser unterwegs bist – ob nun im Kajak, Kanadier, Packraft oder auf dem SUP – schau Dir das Buch doch gern einmal genauer an. Mehr Infos zum Buch findest Du hier. Es würde mich extrem freuen, wenn ich auch Dich damit inspirieren kann oder Du vielleicht liebe Menschen in Deinem Umfeld eine Freude damit bereitest. Jedes einzelne Buch hilft mir, weiterhin meine Träume zu leben und diese Leidenschaften in die Welt zu tragen, ohne dabei nur auf die “Wirtschaftlichkeit” zu schauen. Also schon einmal herzlichen Dank an dieser Stelle!
Ein dickes Dankeschön gebührt allerdings auch meiner Mama, die mich auf allen Touren begleitet hat und sich in den letzten Monaten fast jeden Tag meine Ideen, Gedanken und Sorgen zum Buch anhören musste. Offenbar hat sie aber noch nicht genug davon 🙂 Und auch mein Freund hat mir stets den Rücken freigehalten in diesem Projekt. Das ist nicht selbstverständlich! Und schließlich auch ein dickes Danke an alle, die mich bei diesem Projekt unterstützt haben – ihr seid klasse!
So, das soll es mal wieder gewesen sein mit dem Einblick in meine Welt als selbstständige Autorin. Für 2023 habe ich noch viele weitere Pläne, und hoffe, in einem Jahr vor dem 2. Band des Buches zu sitzen und mit Freude auf die letzten 12 Monate zurückblicken zu können. Mal sehen, was die Zeit bringt! Ich halte Dich gern auf dem Laufenden. Mehr zu allen Themen rund ums Paddeln und Bikerafting findest Du übrigens nicht mehr hier auf der Seite, sondern auf meiner neuen Webseite www.paddelgenuss.de. Wenn du immer auf dem Laufenden bleiben möchtest, melde Dich gern auch dort zum kostenlosen Newsletter an. Außerdem werde ich am 13.05.2023 um 15:10 Uhr auf der Photo + Adventure Vortragsbühne in Duisburg einen Vortrag zum Thema Packrafting & Bikerafting halten – es würde mich freuen, Dich dort zu sehen. Danke auf jeden Fall für Deine Unterstützung, in welcher Form auch immer!
Ach ja, die mit einem * gekennzeichneten Links stellen Amazon Affiliate Links dar. Wenn Du darüber bei Amazon einkaufst, unterstützt Du mich ebenfalls, ohne natürlich mehr für die Produkte zu zahlen. Auch dafür ein herzliches Dankeschön!
Liebe Katja, herzlichen Dank für den informativen Bericht und natürlich herzlichen Glückwunsch zum Erscheinen des Buches! Neugierig geworden, werde ich es mir gleich bestellen und sicher ist es auch ein schönes Geschenk für meine paddelbegeisterten Freundinnen und Freunde.
Viele Grüße aus Berlin, Catharina
Liebe Catharina,
ganz lieben Dank, das freut mich wirklich sehr! Dann hoffe ich, dass die Beschenkten ganz viel Freude an den Touren des Buches haben!
Liebe Grüße nach Berlin,
Katja